Werkzeug von "Veritas"?

Diskutiere Werkzeug von "Veritas"? im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo alle zusammen, ich bestelle in letzter Zeit häufig bei http://www.chronos.ltd.uk/ da die Preise fürs Chinazeug im Bereich Metallbearbeitung...
Hi,

@Dietrich
vielleicht ist es ja auch nur der Frust des Neuen.
Kenne das von Software : da gibt es ein Update und weil die Designer meinten neue Icons anlegen zu müssen, sieht die bis dahin vertraute Oberfläche ganz anders aus. Dann flucht man anfangs, dann geht es irgendwann und wenn man nach einer Weile mit der alten Version arbeiten muß, dann nervt plötzlich die früher gewohnte Oberfläche.
Oder Auto : mein erstes hatte den Blinkerhebel rechts. War nicht schlechter, lediglich anders (oder Fahrzeuge in GB, da schaltet man links).


Ohne das Teil von Veritas zu besitzen, erscheint mir es vom Aufbau nicht schlecht gemacht:
Es ist eigentlich recht simpel. Es gibt eine in den Grundkörper einschraubbare Spannzange, welche man festklemmen kann.
Ist vergleichbar mit der Spannzange in der Oberfräse.
Dort setzt man den Fräser in beliebiger Tiefe ein und klemmt ihn fest.
Genau das macht man mit dem Meßstab : in beliebiger Tiefe einstellen und über die Spannzange festklemmen.

Für die Feineinstellung dreht man nun die gesamte Spannzange (mit dem darin geklemmten Meßstab) rein und raus.
Ist das gewünschte Maß fein eingestellt, mit der seitlichen Schraube arretieren.

Drei Arbeitsgänge :
- Meßstab verschieben und mit der Spannzange festklemmen
- Spannzange mittels Gewinde rein-/rausschruben (Feineinstellung)
- eingestellte Spannzange durch Arretierungsschraube festsetzen


Das Gegenstück zur einfachen Weißbuchen-Version gibt es auch von Veritas :
http://www.veritastools.com/Products/Page.aspx?p=98
(bei Deiner Veritas-Variante könntest Du vermutlich die Feineinstellung auch einfach weglassen - weiß nicht ob da auch der etwas bremsende O-Ring verbaut ist)


Mit Feineinstellung von Ulmia ist deren Palisander-Variante - kostet ~ €90
Wobei man dort schauen müßte, wie leichtgängig die Spindel/die Führung ist (damit sich das fein eingestellte Maß nicht wieder verstellt)
Außerdem ist es ein 'kratzendes' Streichmaß, bei Veritas rollt ein Rädchen ab - und man kann mit dem Veritas-Werkzeug deutlich besser direkt eine Tiefe abnehmen.

Ich denke Du hast da wirklich ein sehr gutes Werkzeug.

Gruß, Glatisant
 
Hallo Glatisant,

dieses Streichmaß sieht sehr gut aus, in der Anwendung ergeben sich mir mehrere Probleme:
1.Das hochgelobte Rädchen welches bei feinen Oberflächen (Buche, Ahorn, Kirsche...) sehr gute Ablesbarkeit bewirkt kann man bei grober strukturiertem Holz (Eiche) vergessen, auch mit ausreichend Licht und Lesebrille, nicht das mir jetzt einer kommt ich wäre blind.
2. Der Auflageteller ist recht klein.
3. Die Welle ist recht dünn, meinen Händen kommt das nicht entgegen und.
4. Die Bemaßung ist sehr schlecht ablesbar.
5. Das bereits beschriebene Problem des unlogischen Fixierens/Einstellens.

Einen Vorteil hat es aber unbestritten, vor hölzerenem Hintergrund im Werkzeugschrank hängend beeindruckt es dank feiner Optik jeden Holz-Laien :top:
 
Dietrich schrieb:
Einen Vorteil hat es aber unbestritten, vor hölzerenem Hintergrund im Werkzeugschrank hängend beeindruckt es dank feiner Optik jeden Holz-Laien :top:

Wie gut, dass Du kein Holz-Laie mehr bist und die Absicht was die bösen Ausländer mit ihrem unbrauchbarem Werkzeug eigentlich nur vorhatten sofort durchschaut hast. :respekt: :wink: :top:

Zu Punkt 1 und 4 könnte ich ja Fotos anhängen, auf denen man sich über die Sicht- oder Unsichtbarkeit überzeugen kann, aber Deine festgefahrene Meinung oder soll ich schreiben starren Sinn wird auch dies nicht beeindrucken.
 
Hallo Michael,

ich denke nicht das hier der richtige Platz ist für dumpfe Unterstellungen, immerhin habe ich mir das Teil freiwillig und ohne Zwang gekauft, weil ich ähnlich dachte wie Glatisant es schrieb.

Mach bitte Bilder, aber leg ein Ulmia oder ECE Streichmaß daneben, das man den Vergleich zur Ablesbarkeit hat.
Fall Du kein hölzernes Streichmaß mit Bemaßung hast leg einen weißen Doppelmeter daneben.
 
Der eine mags, der andre nicht... das heißt weder dass das Zeug gut oder schlecht ist sondern das sind normale Meinungen. Deswegen gibts ja mehrere Hersteller und nicht nur einen :wink: Ich danke auch Dietrich für seine Meinung, sicher werd ich auch einen kritischen Blick drauf werfen und die Werkzeuge mit andren Marken vergleichen.

Was mich momentan interessiert: Noch nichts konkretes. Nach dem Einbruch bei mir ist viel von Opas gutem Handwerkszeug weg gewesen, bisher hab ich noch nicht viel nachgekauft weil die Versicherung für das eigentlich alte Zeug so gut wie nix zahlen will -.- Nun kommen im Sommer ein paar Holzarbeiten: Meine Couch mit Bettfunktion welche ich in der Studi-WG stehen hab soll durch ein ordentliches Bett (selbst gebaut) ersetzt werden, ich will die Hobelbank endlich mal wieder planen da sie sich etwas gewölbt hat, diverse Zimmereiarbeiten kommen sicher auch... ja. Mal schauen was die Zukunft bringt.
 
Hallo Dietrich,

Dietrich schrieb:
1.Das hochgelobte Rädchen welches bei feinen Oberflächen (Buche, Ahorn, Kirsche...) sehr gute Ablesbarkeit bewirkt kann man bei grober strukturiertem Holz (Eiche) vergessen, auch mit ausreichend Licht und Lesebrille, nicht das mir jetzt einer kommt ich wäre blind.

kann ich nicht beurteilen, da ich das Teil nicht besitze.
Denke aber, irgendwo wird man immer Zugeständnisse machen müssen - entweder gut sichtbar bei groben Material oder aber fein bei feinem Material.

3. Die Welle ist recht dünn, meinen Händen kommt das nicht entgegen und.
4. Die Bemaßung ist sehr schlecht ablesbar.

auch hier kann ich mangels Besitz nichts zu schreiben.

Allerdings besitze ich einen älteren Tiefenmeßschieber aus/für den Metallbereich - und daher wohl an etwas ungünstig lesbare Skalen gewöhnt :wink:
('Stange' 8x2,5mm)

5. Das bereits beschriebene Problem des unlogischen Fixierens/Einstellens.

wie erwähnt : ich finde da nichts unlogisches dran
mit Spannzange klemmen, geklemmt fein einstellen, fixieren


Eventuell würde Dir ein solches Streichmaß besser liegen :
http://www.messwerkzeuge24.de/Praezisionsmessgeraete/Streichmasse:::5_107.html
(die unteren)
Vermute zwar, aus fernötlicher Fertigung, aber da ist die Feineinstellung so gelöst, wie z.B. bei Höhenanreißern.


Veritas besteht allerdings ja nicht nur aus den Streichmaßen :wink:
(With nearly 200 woodworking tools in production)
http://www.veritastools.com/Products/Category.aspx

Gruß, Glatisant
 
Dietrich schrieb:
habe ich mir das Teil freiwillig und ohne Zwang gekauft,
Löblich. :mrgreen:


Dietrich schrieb:
Mach bitte Bilder, aber leg ein Ulmia oder ECE Streichmaß daneben, das man den Vergleich zur Ablesbarkeit hat.
Fall Du kein hölzernes Streichmaß mit Bemaßung hast leg einen weißen Doppelmeter daneben.
Hier also die gewünschten Bilder. Ein hölzernes Streichmaß hab ich keines, vielleicht liegt es am fehlenden hölzernen Werkzeugschrank :D und sorry einen frischeren weißen Zollstock hab ich auch nicht, meine eigentlichen sind nicht weiß.

Natürlich muß jedem klar sein, vom Kontrastverhältnis kommt eine auf Edelstahl geätze Skala einer auf weißem Grund lackierte oder gravierter nicht ganz mit, aber
Dietrich schrieb:
sehr schlecht ablesbar
ist was anderes.

Links graviert und schwarz beschichtet (made in Germany), Mitte das Veritas (made in Übersee), Rechts der Zollstock (made in Germany)

DSCF5856_1.JPG


DSCF5860_1.JPG


Bilder out of cam, nur skaliert. Nicht geblitzt.

Hier das Ergebnis auf Eiche, längs und quer zur Faser angerissen.

DSCF5865_1.JPG


DSCF5867_1.JPG


DSCF5868_1.JPG


Und hier auf Hirnholz
DSCF5869_1.JPG


Es kann sich jetzt jeder selbst ein Bild von der Ablesbarkeit und dem Anriss machen.
Mir persönlich scheint das eher ein individuelles Problem zu sein.
 
Kein Wunder ist das Streichmaß "murks", da fehlt ja auch die Zahl "Drölfzehn"! :mrgreen:

Okay, die Vergleiche (mal so generell) hinken etwas, da das eine nunmal Metall ist und das andere Holz/Kunststoff und somit lackiert.

Wenn man nun mal subjektiv die Ablesbarkeit des Streichmaßes von Veritas beurteilt würde ich sagen, dass es durch den "geringen" Durchmesser einfach schwieriger ist.
Probleme habe ich persönlich aber keine damit, auch bei anderen Bildern die man davon im Internet findet.

mfg
Epi
 
Hi,

das Problem besteht vermutlich weniger durch den geringen Durchmesser (würde mal schätzen so um 9mm), sondern durch das spiegelnde Material.
Wie erwähnt, muß ich bei meinem Tiefenmeßschieber auch damit leben - ebenso bei meinem 300mm Meßschieber von Preisser, sowie meinem Stahlmaß.
Und da ist das noch schlechter, weil keine geschwärzte Einteilung.
Hält man die Werkzeuge parallel zu einer Leuchtstoffröhre und kippt das Werkzeug etwas hin/her, dann kann man die Maße perfekt ablesen - steht man zwischen zwei Röhren (längs) spiegelt sich die zwischen den Leuchten liegende 'Dunkelfläche' und dann geht praktisch garnichts.

Bei Ulmia hat man halt ein Stück Bandmaß 'angepappt'


Übrigens gibt es auch von Ulmia eine Röllchen-Version :
http://www.schreinerhandel.de/Messe...sse/Ulmia-Streichmass-mit-Scheibenmesser.html
der hervorgehobene Vorteil :
so ein Röllchen soll weniger einer Maserung folgen.

Gruß, Glatisant
 
Hallo,
Dietrich schrieb:
1.Das hochgelobte Rädchen welches bei feinen Oberflächen (Buche, Ahorn, Kirsche...) sehr gute Ablesbarkeit bewirkt kann man bei grober strukturiertem Holz (Eiche) vergessen,
Das kann ich so nicht nachvollziehen, da ich es genau so kenne, wie es die Bilder von Michael darstellen.
Dietrich schrieb:
2. Der Auflageteller ist recht klein.
Da gebe ich dir Recht. Das ist auch der Grund, warum ich nicht nur ein Streichmaß habe. Ich mag auch die japanische Form sehr gerne, da hier die Auflagefläche sehr groß ist. Auch bei den europäischen Streichmaßen ist mir die Auflagefläche oft zu klein.
Bei vielen Arbeiten fällt das aber nicht ins Gewicht. Es ist auch ein wenig Übungssache.
Dietrich schrieb:
3. Die Welle ist recht dünn, meinen Händen kommt das nicht entgegen und.
Naja, das kann man Lee Valley nun nicht wirklich anlasten. Die können nichts dafür, dass du keine amerikanischen/ canadischen Norm Hände hast.
Dietrich schrieb:
4. Die Bemaßung ist sehr schlecht ablesbar.
Stimmt zum Teil. Je nach Licht und Blickwinkel ist es schwierig. Aber je nach dem, wie man es nutzt ist das Egal, ich verlasse mich so oder so nicht auf die Skala und brauche sie nicht oft. Ich taste meist vorhandene Maße ab (Materialstärken, Stemmeisenbreiten etc., oder ich messe kurz mal nach. Das habe ich aber bei meinem Steiner- Streichmaß auch immer gemacht. Nu mit dem kann man keine Tiefen, Materialstärken etc. abtasten. Das geht mit dem Veritas Streichmaß aber prima.
Dietrich schrieb:
5. Das bereits beschriebene Problem des unlogischen Fixierens/Einstellens.
Ich finde das auch nicht unlogisch. Aber Logik beurteilt jeder anders. Ich finde zum Beispiel doppelte Buchhaltung unlogisch, mein Steuerberater hingegen nicht.
Mir scheint, du hast einfach ein Werkzeug gekauft, dass nicht zu deinen Anwendungen und deiner Arbeitsweise passt. Ist mir auch schon passiert.

Gruß

Heiko
 
heiko-rech schrieb:
Ich finde zum Beispiel doppelte Buchhaltung unlogisch, mein Steuerberater hingegen nicht.
weil man den Gewinn über G+V(Gewinn und Verlustrechnung) sowie über die Bilanz ermitteln kann heißt sie "doppelte Buchführung. Ist doch logisch- oder :?: :wink:
 
Thema: Werkzeug von "Veritas"?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben