Heimwerker brauchen Handwerker

Diskutiere Heimwerker brauchen Handwerker im Forum Werkzeug-Allerlei im Bereich Sonstige Foren - "Heimwerker brauchen Handwerker" meint Marcus Rohwetter in der deutschen HandwerksZeitung. Was meint ihr? Und stimmt die Sache mit dem Frosch...
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  • #2
Schöner Artikel, danke fürs Teilen. Er ist einfach nur wahr. Wir Heimwerker machen machen ziemlich viel Pfusch. Ich traue mir auch alles zu, aber ich kann mittlerweile ziemlich gut einschätzen, was ich kann und was nicht. Ich werde z.B. nie und nimmer mein Bad fliesen. :D

Andererseits hätte ich das bisherige Bad teilweise besser fliesen können. Man muss dagegenhalten, dass Handwerker auch pfuschen können, wenn es schnell/billig sein muss oder sie es nicht besser wissen/können/wollen. Da ist dann die Arbeit von einem Heimwerker, der mit viel Enthusiasmus an die Sache rangeht, manchmal gar nicht so schlecht.

Der Gipfel des Heimpfuschens sind ja die Palettenmöbel. In den meisten Fällen sind die Paletten Müll, billiges Holz, gebraucht, abgenutzt. Dann wird dieser Müll mit Billigwerkzeug zerteilt und wieder vogelwild zusammengespaxt. Die Oberfläche wird verbrannt, mit Dreck eingerieben oder mit Billigfarbe bepinselt. Und dann - sieht es schön aus und jeder findet's geil. :lol:
Ich weiß, der Versuch es besser zu machen, also schöne Möbel fachgerecht zu bauen, bringt einen riesigen Aufwand und hohe Ausgaben mit sich. Deswegen baue ich aus den alten Dielen von meinem Dachboden auch so einen Scheiß.

Es lebe der Pfusch.
 
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  • #3
Wenn gut werden soll mach ich es lieber selber, was ich bei "Fachfirmen" schon für Pfusch gesehen habe...

Gruß Heiko
Edit: Zur Sache mit dem Frosch könnte man auch die Preisvorstellungen von diversen Fachfirmen mal in der Fußgängerzone zur Diskussion stellen, da könnte das Ergebnis ähnlich ausfallen :rotfl:
 
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  • #4
Teilweise zustimmung.
Wenn ich den Pfusch von angeblichen Profis sehe, wird ja genügend im TV oder Netz gezeigt, das kann ich auch noch selber.
(Hängt auch oft mit mangelnden Anwendungskenntnissen, fehlenden Schulungen / Weiterbildungen zusammen oder mit Zeitdruck.
Kann aber auch einfach nur Unlust oder fehlende Arbeitsmoral sein.
Komischerweise trifft das auf mich selbst, im Arbeitsleben komplett zu, hab aber kein Kundenkontakt, da Industriebetrieb, noch komischer ist, das es keinen Interessiert.)

Außerdem, wenn sich ein Handwerker (oder Arbeiter) schon einen anderen Handwerker nicht leisten kann, dann ist nun einmal selbermachen angesagt.

Desweiteren, lang lebe die ̶s̶̶c̶̶h̶̶w̶̶a̶̶r̶̶z̶̶a̶̶r̶̶b̶̶e̶̶i̶̶t̶ Nachbarschaftshilfe.

Mein persönliches Sommerprojekt sind 22m Gartenmauer neu mauern und 6m Bruchsteinmauer incl Pfeiler teilweise neu aufmauern, nur die oberen Schichten. Vorher muss noch das Fundament gegeossen werden.
 
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  • #5
Ich dachte mir wie ich den Artikel gelesen habe "Ja stimmt, aber ist doch geil :D"

Werkzeuge haben und reparieren ist ein tolles Hobby, wenn man damit dann auch was zusammenzimmert noch besser. Bei manchen Sachen wird es ja nichtmal schlechter (bei anderen definitiv schon..) nur man braucht halt 5 mal so lange. Deswegen hat man auch was geschafft, auf das man stolz blicken kann, und das ist mir persönlich schon hin und wieder ein Bedürfnis. Vom Kostenfaktor ganz zu schweigen...
 
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  • #6
Ich denke, dass man eben realistisch einschätzen muss, wo tatsächlich die eigenen Grenzen liegen und dann ggf. eben in den sauren/teuren Apfel beißen. Haben drei Jahre neben dem Job her gebaut bzw. kernsaniert und letztendlich wurde nur die Heizungsanlage sowie zugehörige Wasserinstallation (Abwasser war in Eigenleistung) professionell gemacht bzw. in die Hände von freundlicher „Nachbarschaftshilfe“ vergeben. Bin eigentlich der Typ, der dazu tendiert zunächst alles selbst zu probieren. Da allerdings weder meine Bauhelfer (Bruder, Vater, Schwiegervater) noch ich jemals komplett eigenständig ein Heizungssystem mit mehreren Kreisen komplett selbst errichtet haben (allenfalls hier und da dem Heizungsbauer mit zugelangt) und ich keinen Bock hatte die ganzen Unterputzgeschichten nach Bauabschluss nochmals neu zu gestalten, war's klar, dass da jemand anderes ran muss.

Das Selbermachen ist auch 'ne prima Sache, wobei mir persönlich das Bauen, Werkeln und Tüfteln sehr großen Spaß macht. Zudem kann man immer wieder was dazulernen und man wächst mit den Aufgaben. Wie schon erwähnt ist es eben allerdings oft auch der Kostenfaktor, der einen zum Selbermachen „verpflichtet“, wobei wir uns unser Haus unseren Hof ohne die ganze Eigenleistung mit Nichten hätten leisten können.

Halte generell sehr viel vom Handwerk und mir ist ein bodenständiger Handwerker tausendmal lieber als ein abgehobener Aristokrat aus „angesehenen“ Kreisen. Versuche auch meist alles auf „Kleine-Welt-Prinzip“ abzuhandeln, kaufe vieles hier vor Ort und zahle gern auch ein paar Euro mehr (wenn entsprechendes Angebot vorhanden). Das stete Anheuern von Profis kann ich allerdings schlichtweg finanziell nicht stemmen, weshalb's eben immer wieder die Eigenleistung wird.

Auch ein wichtiger Faktor ist immer die lustige Geschichte mit der Zeit, wobei ich leider immer wieder die Erfahrung gemacht habe, dass sich Bauvorhaben und Projekte meist dann in die Länge gezogen haben, wenn man auf fremde Hilfe angewiesen war. Gute Handwerker sind im Regelfall auch gut mit Aufträgen gesegnet. Erfahrungsgemäß sind gute Handwerker bedauerlicherweise erstaunlich oft auch schlechte „Neinsager“, wobei sich der potentielle Auftraggeber von Aussagen wie „Krieg mer scho.“, usw. unterm Strich trotzdem nichts kaufen können.

Mein aktuelles „Sommerprojekt“ für die nächsten 3 Wochen (Start war am Samstag) sind 450 m² Pflasterarbeiten. Samstag und Sonntag wurden ca. 200 m² alte Pflastersteine händisch entfernt und gestern und heute habe ich mit den Baggerarbeiten weitergemacht, (einige Schächte sowie einige Drainagen müssen neu gemacht werden).
 
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  • #7
Schmarn ... denn würden Handwerker nicht immer so pfuschen und dafür auch noch ordentliches Geld verlangen, gäbe es die Masse an Heimwerker ja gar nicht.

Klar kann man nicht alles selbst erledigen, aber hab noch keinen Handwerker erlebt, der das zuvor versprochene auch danach in die Tat umgesetzt hat ... weiter muss man Handwerker genauso nachgehen und so manchen Pfusch hinterher reparierten.
 
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  • #8
MrDitschy schrieb:
... würden Handwerker nicht immer so pfuschen und dafür auch noch ordentliches Geld verlangen, gäbe es die Masse an Heimwerker ja gar nicht.

Und wie oft gibt's genau den gleichen Fall in umgekehrter Form? :) Hab in meiner Lehrzeit minimum 4 halbfertige Hark-Öfen fertigbauen müssen, da die Bauherren ordentlich "gespart" haben.

Letztens bei meinem Cousin in der Schlosserei mitbekommen, dass jemand 'ne Stahltreppe im Netz bestellt hat und nach lustigen Aufbau und einigen Tränen der Frau dann doch dort angerufen, wo man sich vorher beraten ließ...

und, und, und...
 
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  • #9
Ist ja alles noch verständlich, doch umgekehrt geht gar nicht! :wink:


Denke mal, das Handwerk hat sich den schlechten Ruf selbst erarbeitet, es gibt ja kaum noch einen Neu- oder Umbau, wo nicht irgnend etwas schief gelaufen ist (leider müssen da auch gute Handwerker darunter leiden ... ist wie bei vielen anderen Sachen auch). Daher sagen sich sicher viele, "dass was die können, kann ich auch" ... doch was dann bei den Heimwerkerarbeiten herraus kommt und mit was für einem Arbeitsergebnis so manch eine/er eigentlich zufrieden ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Es geht ja daraum, warum es so ist?!
 
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  • #10
Letztes Jahr habe ich die Dämmung der obesten Geschossdecke vorgenommen. Da war zwar schon eine "Dämmung" aus den 70ern drin, aber weniger Dämmmaterial, dafür mehr Bauschutt, ohne Diffusionsbremse. Die Arbeiter hatten auch ordentlich gelötet (bloß halt keine Metalle). Das war so eine Drecksarbeit, das Zeug rauszuholen. Bei einem Profi wären das unzählige Arbeitsstunden mit Gefahrenzulage geworden. Das Zeug musste auch noch dicht verpackt werden. Das wäre eine undankbare Arbeit für den Handwerker und eine undankbare Rechnung für mich geworden. Bei dem neuen Boden (OSB) habe ich auch etwas gepfuscht (nicht so gut nivelliert). Da der Dachboden aber hauptsächlich zum Wäscheaufhängen genutzt wird, ist das total egal. Nicht perfekt, viel Arbeit, aber sehr günstig.

Nehmt mir meine Aussagen nicht übel, ich schätze das Handwerk sehr. Heutzutage will ja jeder studieren und das Handwerk sucht nach guten Leuten. Aber das ist eben auch eine Chance, wenn das Handwerk nach vorne flüchtet durch (in jeder Hinsicht) mehr Qualität und Sicherheit. Mittlerweile ist der Meister als gleichwertig zum Bachelor anzusehen und auch nach dem Meister gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. Das muss man den jungen Leuten klar machen, dass eine Lehre kein Abstellgleis bzgl. Qualifikation und Verdienst ist. Ein Studium kann hingegen ebenso ein Abstellgleis sein, wenn es einen zum ewigen Dasein als einfacher Bürohengst verdammt. Viele Studierte wundern sich, dass sie nach dem Studium gar nicht so viel verdienen. Der dt. Handwerkskammertag wirbt mit seiner Imagekampagne handwerk.de auch um Studienabbrecher.

Wie heißt es immer... Handwerk hat goldenen Hoden. 8)
 
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  • #11
Glaube, dass die ganze Medaille eben zwei Seiten hat, wobei der im Raum stehende schlechte Ruf des Handwerks mitunter auch durch den Kunden/Verbraucher/etc. bedingt sein dürfte. Die Anspruchshaltungen unserer Gesellschaft sind für mich persönlich irgendwie generell ein Buch mit sieben Siegeln, wobei viele Leute für bestenfalls kein Geld Topleistungen/Produkte/whatever erwarten. Oft finde ich auch, dass andererseits viele nach dem Motto „Außen hui und innen pfui“ hantieren.

@ Ditschy: Wie du eben schreibst, ist das insgesamt ein bisschen wie mit allen Sachen.

Ist doch mit dem im hiesigen Forum eigentlichen Grundthema, sprich mit Werkzeug, dasselbe. Wird unter anderem ja auch in dem Ausgangsartikel tangiert (tatsächlich gespart, da ja die Maschinen u. Geräte angeschafft werden müssen?). XY trägt dann Akkuschrauber von Lidl, Motorsensen u. Motorsägen aus Restpostenmärkten und dergleichen nach Hause, wundert sich allerdings dann, dass selbige nicht vom „unfreundlichen“ und sehr teurem :roll: Fachhändler ordnungsgemäß repariert werden.

Möbel werden bei Ikea gekauft. Ist ja auch total en vogue und der Schreiner ist ohnehin viel zu teuer... :roll: Unterhaltungselektronik (die kaum mehr hierzulande gefertigt wird) kommt in der Majorität natürlich aus dem Großmarkt bzw. von großen Elektronikvertriebsketten oder noch besser aus dem dem Netz, denn da ist der Fernseher noch mal 19,37 Euro billiger. Sporadische Reparaturanfragen werden dann an die letzten verbliebenen Radio- und Fernsehfachgeschäfte herangetragen, wobei man natürlich zum Schluss kommt, dass sich eine Reparatur nicht lohnt, da etwas Neues (mit neuen technischen Schikanen) viel billiger ist.

Für den kleinen Mittelstand (der zumindest bei uns hier in der Region sukzessive stirbt), in welchem ich jetzt auch das hiesige Handwerk verorten würde, wird ein konkurrenzfähiger Auftritt in unserer „sozialen“ Marktwirtschaft immer schwerer. Um die eigene Existenz aufrechtzuerhalten bleibt in der Konsequenz vermutlich auch nichts anderes als das Einsparen (weniger Zeit; weniger Aufwand; weniger Personal; schlechtere Baustoffe, da die anderen schon bei Abgabe des Kostenvoranschlages für runtergefallene Kinnladen sorgen; usw.) übrig.

Und so wurschtelt unsere Wegwerfgesellschaft mit der tollen „Geiz-ist-geil-Manier“ weiter. Die Schuld an dem ganzen Dilemma aber nur dem Handwerk zuzuschieben wäre – so zumindest meine Meinung – etwas zu einseitig, weil ich glaube, dass solche Entwicklungen im Dialog stattfinden. Insgesamt kommt es mir so vor, dass viele Grundtugenden und Werte immer mehr aufgeweicht werden, ob diese Rechnung langfristig allerdings aufgeht, bezweifle ich.

Außerdem gibt es – zumindest hier – noch viele Handwerksbetriebe, die eine ordentliche Vorstellung abgeben, welche allerdings dann auch was kostet. Pfusch am Bau (zumindest vor 15 Jahren) gab es früher übrigens auch schon. :) Die Anzahl der Bauten, die aufgrund eigens recherchierter Fachinfos (Dachschindeln dürfen nicht geflext werden, etc.) aus dem Internet eingestellt und dann vor Gericht ausgefochten werden, nimmt bei uns hier allerdings auch immer mehr zu.

Die Aspekt von Bohrerle mit den Studierten (auch als mittlerweile selbst Studierter) und den fehlenden Leuten im Handwerk würde ich übrigens eins zu eins zu unterschreiben, wobei unsere Bildungsabschlüsse – wie eben alles andere auch – immer mehr entwertet werden.

Dass meine Auffassungen hundertpro richtig sind, will ich gar nicht für mich beanspruchen. Ist nur meine Einschätzung der Thematik.

So, Pause ist rum... Muss jetzt wieder raus.
Schönen Tag euch! Besten Gruß!

Andre
 
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  • #12
Muss kurz auf Beton warten... :)

Sorry wieder mal für die Flüchtigkeitsfehler beim Tippen (schon im letzten Beitrag). Ist natürlich "der Aspekt" und im letzten Beitrag wäre "lustigen" selbstverständlich der Dativ (lustigem) anzuwenden. Die Editierzeit der Beiträge ließe sich durch die Mods nicht hochsetzen, oder? :)

Bestes!
 
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  • #13
Ist das jetzt der Heimwerker k*tzt über den Handwerker vs. Der Handwerker k*tzt über den Heimwerker/Kunden !? :wink:

Schwarze Schafe findest du überall...egal ob bei Handwerkern, Politikern, Polizisten, Managern, Büromenschen, etc. und Fusch auf dem Bau gab es schon immer, ist auch keine Erfindung der Neuzeit !

Sehr beliebt....Kunde hat im Baumarkt ne (no Name) Duschtrennwand gekauft, oder in der Bucht ne günstige Armatur geschossen, wer soll sie einbauen...und wenn der Krempel dann nach kurzer Zeit die Grätsche macht (weil nix taugt) soll man für lau antanzen....weil man hat ja eingebaut usw.

Wäre genau so, wie wenn ich mit Bremsscheiben die ich günstig geschossen habe, zur Daimler Werkstatt gehen würde und sage....

.....Jungs baut mal ein...oder in der Pizzeria den Belag selbst mitbringe ! :crazy: :rotfl:
 
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  • #14
orlando schrieb:
...oder in der Pizzeria den Belag selbst mitbringe ! :crazy: :rotfl:
In Zeiten von Analogkäse und Pferdelasagne vielleicht nicht die schlechteste Idee. :mrgreen:


mfg JAU
 
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  • #15
Muss nur gerade an den Bekannten denken, der seine nicht nur feuchten, sondern nassen (und schimmeligen bzw salpeterzerfressenen) Werkstattwände selbst verputzt hat. Hab' ihm dann die Nummer von einem guten Verputzer da gelassen. Auf die Nachfrage, was das den solle, hab ich nur mit "Siehst du in spätestens zwei Wochen" geantwortet.
Hat nicht mal zwei Wochen gedauert, dann hat man in Eigenleistung von vorne angefangen. Der ganze Putz lag auf dem Boden.
Im Frühjahr drauf stand dann der Verputzer im Haus, durfte sich erst mal anhören, dass verputzen ja ganz einfach ist und warum die auszuführenden Arbeiten so teuer sein. Gratisberatung wollte der Verputzer dann verständlicherweise auch nicht geben.
Ende vom Lied: Vor Durchgang Nr. 2 hängt jetzt eine Verkleidung aus Spanplatten. Dahinter schimmelts lustig weiter.
 
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  • #16
es heißt ja, wer baut hat immer was zu erzählen. Da ist auf jeden Fall was dran. Ich hab das Thema Neubau nun schon dreimal und Umbau schon zweimal mitgemacht.
Bei unserem Haus war so ziemlich alles an Qualität der Handwerker dabei. Absoluter Blindgänger war der Treppenbauer. Der hat die Stahlkonstruktion für die Stufen schief eingebaut. Ist leider erst aufgefallen als kurz vor Einzug die endgültigen Stufen montiert wurden. Der hat die Stufen einfach montiert, Wandabstand war auch total egal, mal hätte noch ein Blatt Papier zwischen Stufe und Wand gepasst mal waren mehrere cm Luft - war ihm total egal. :brech:
Highlight war der Schreiner der die Treppe dann richten durfte. Vom ursprünglichen Pfusch sieht man nur noch was, wenn man weiß, wo man schauen muss.
Garagen Neubau in der Familie. Sollte ein Flachdach aus Zinkblech werden, mit dem Handwerker den Unterbau abgestimmt der in Eigenleistung ausgeführt wurde, Balken mit Holzbohlen. Flaschner kam, hat das Dach drauf gemacht -> undicht. Drei Reparaturversuche brachten keine Besserung. Dann kam das Argument, der Unterbau wäre falsch und hätte zu wenig Gefälle. War aber so wie besprochen. Zudem prüft man nicht das Vorgewerk, ob es so passt, wie man es für sein Gewerk braucht? Lösung war, das ganze Dach von innen auf einer Seite um 5 cm anzuheben um mehr Gefälle zu erzeugen :crazy:

Was hab ich aus den ganzen Baustellen gelernt? Ja, man braucht Handwerker, aber eine gewisse Portion Misstrauen gehört dazu.
Ich mach mich mittlerweile vorher schlau, wie etwas ausgeführt werden soll und stell dann einfach vor Vergabe in paar Fragen. Auch gibt es bei uns immer jemanden der die Handwerker im Blick hat, sei es um zu sehen, wie lange sie wirklich gearbeitet haben. Wir hatten da mal einen Elektriker, der hat während der 8h auf unserer Baustelle min. 2h telefoniert. War zwar geschäftlich, aber andere Baustelle. Stand bei uns aber auf dem Stundenzettel.

Zudem hab ich die Erwartungshaltung, wenn ein Profi mir etwas verkauft, dass es weiß was er da verkauft und wie man es verbaut und nicht erst die Einbauanleitung liest wenn das Material auf der Baustelle ist.
Wenn ich bei uns einen Techniker zum Kunden schicke und der packt erstmal das Handbuch aus, fliegt der schneller beim Kunde raus als er seine Tasche packen kann.
 
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  • #17
orlando schrieb:
Sehr beliebt....Kunde hat im Baumarkt ne (no Name) Duschtrennwand gekauft, oder in der Bucht ne günstige Armatur geschossen, wer soll sie einbauen...und wenn der Krempel dann nach kurzer Zeit die Grätsche macht (weil nix taugt) soll man für lau antanzen....weil man hat ja eingebaut usw.:crazy: :rotfl:

Genau Selbiges zigfach mit Schwedenöfen von Toom, Hagebau und Co. durchgezogen, wobei durch den Bauherren vorher natürlich korrekterweise der dreischalige Kamin mit einem Holzstemmeisen neutralisiert wurde, sodass man auch ja 'nen zusätzlichen, säurefesten Reparaturkit für den Kamin brauchte, was natürlich die Schuld des Handwerkers war :kp:. Allerdings darf der dann schließlich auch den großen Fang in der grenzenlosen Jovialität des Verbrauchers noch regelmäßig warten.
 
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